Gestern war ein schrecklicher Tag. Wobei das so nicht ganz richtig ist. Eigentlich war nur ein kleiner Teil davon nicht so, wie erwartet. Und doch hat es mich eine halbe Nacht gekostet. Ich hab lange gebraucht, runter zu kommen.
Dann wacht man mit so einem Wetter auf und weiss, nicht der kleine Teil hat mir die Ruhe geraubt, sondern die Frage, ob ich selbst gern tue, was ich tue. Ob ich so bin, wie ich es gern wäre. Ob ich mein Bestes gebe.
Der Probedruck der Märchen kam diese Woche an. Ich war stolz auf mich, kurz nur, weil… na ja… die Ränder sind nicht richtig, die Schrift ist zu klein. Und erst die Schriftart. Es fühlte sich fremd an in meiner Hand und unvollkommen. Ich traute mich nicht, es jemandem zu zeigen.
Als ich mich dann doch traute, wurden meine Einwände einfach weg gewischt. Die Ränder wären ok, hiess es und so nahm ich wahllosen Buch aus dem Regal, legte es daneben und…
Und es stimmte. Die Ränder waren fast identisch. Nun, da hat wohl jemand etwas über reagiert.
Bei Sonne und Kälte im Garten einen Kaffee geniessend wird mir klar, dass mein Focus viel zu sehr auf dem lag, was alles noch nicht perfekt ist. Und habe dabei vergessen, was mich hier her brachte, und was ich schon geschafft habe. Ich werde immer etwas finden, was ich noch hätte machen können, damit es noch mehr Lust macht zu Lesen, zu träumen, einfach in andere Welten zu versinken. So bin ich, das kann ich richtig gut.
Aber erstmal geniesse ich jetzt diesen Moment. Mit Kaffee und Sonne und dem beschaulichem Knattern der Motorsäge des Nachbarn. Denn ich habe mein Bestes getan. Ich habe aus Fehlern gelernt.